© Praxis für Logopädie Anja Herrler-Winter 2011 Diagnostik und Therapie Besonders die Früherkennung und Frühtherapie von Kindern liegt uns am Herzen, um baldmöglichst auftretende Entwicklungsstörungen zu behandeln. Unbehandelte Sprachstörungen können Verhaltensauffälligkeiten, psychische Störungen, sozial-kommunikative Störungen und Lernstörungen nach sich ziehen. Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) und schulische Probleme sind oft die Folge einer Sprachentwicklungsstörung. Dauer und Behandlungsfrequenz Eine logopädische Therapie soll die Eigenentwicklung des Kindes in Gang setzen und ist aufgrund der notwendigen individuellen Förderung der Kinder meist eine Einzeltherapie. Sie erfolgt spielerisch und ist dem jeweiligen Alter und Entwicklungsstand angemessen. Die Dauer der Behandlung ist je nach Störungsbild und spezifischer Ausprägung unterschiedlich. Eine Behandlungseinheit beträgt meist 45 Minuten (auch 30 und 60 Minuten sind möglich) und findet 1-2x pro Woche statt. Die Elternberatung und - begleitung spielen in unserer therapeutischen Arbeit eine wesentliche Rolle, da Übungen zum Teil mit den Eltern zu Hause täglich durchgeführt werden müssen. Erscheinungsbilder Sprachentwicklungsverzögerung, -störung oder -behinderung, betroffen sind Lautsystem: Das Kind erwirbt die Laute oder Regeln zur Kombination der Laute unvollständig oder falsch; sind mehrere Laute betroffen, wird das Kind nur noch schwer verstanden und/oder das Sprachverständnis: Das Kind erschließt sich die Bedeutung des Wortes oder der Sätze aus dem situativen Zusammenhang und orientiert sich an Schlüsselwörtern und/oder Wortschatz/Begriffsbildung: Das Kind verfügt über einen eingeschränkten Wortschatz und/oder Grammatik/Satzbau (Dysgrammatismus): Das Kind erwirbt das grammatische Regelsystem fehlerhaft, z.B. bei der Beugung der Wörter, und der regelrechte Satzbau ist gestört (oft fällt die Fehlstellung des Verbs besonders auf) Dyslalie (Störung der Artikulation/Aussprache): Das Kind spricht einen oder mehr Laute nicht korrekt aus, wie z.B. das "s" beim "Lispeln" (Sigmatismus). Redeflussstörungen wie Stottern: Laute, Silben oder Wortteile werden unfreiwillig wiederholt oder Laute gedehnt, so dass es zum Teil zu Blockaden kommt. Stotternde zeigen oft ein ausgeprägtes Störungsbewußtsein und Sprechangst. Poltern: Das Kind spricht sehr schnell und oft undeutlich bzw. verwaschen. Durch Defizte in der Wahrnehmung leiden Polternde selten unter Störungsbewußtsein. Myofunktionelle Störungen : Es liegen Störungen der Zungen-Mund-Motorik und des Schluckmusters vor. Diese werden oft vom Kieferorthopäden diagnostiziert, da sie Zahnfehlstellungen begünstigen.